Sweat aus 100% Bio-Baumwolle
Sweat (engl. [swet] = schwitzen) ist ein gestrickter Stoff, der dicker als Jersey, aber in seinen Eigenschaften sehr ähnlich ist.
Er ist weich und elastisch und kann aus verschiedensten Materialien gestrickt bzw. gewirkt werden. Das kann Baumwolle, Wolle, Leinen, Hanf oder auch Tencel, Modal oder Viskose sein.
Die Innenseite ist nicht so glatt wie bei Jersey, sondern hat eine Schlaufenstruktur. Diese kann bei der Herstellung auch angeraut werden und ist dann besonders weich.
Daraus ergibt sich die Unterscheidung zwischen Sommersweat bzw. French Terry und Sweat bzw. Kuschelsweat. Sommersweat bzw. French Terry ist innen glatt bzw. sieht man diese Schlaufenstruktur, Sweat bzw. Kuschelsweat
ist angeraut und sehr weich. Die exakten Bezeichnungen variieren von Hersteller zu Hersteller.
Zudem können Sweatstoffe auch mit einem geringen Elasthananteil versehen sein, was sie noch elastischer macht und wodurch man sie z.b. auch sehr gut für enganliegende Kleidungsstücke wie Leggings verwenden kann.
Sommersweatstoffe werden fast immer mit Elasthananteil hergestellt, bei den angerauten Kuschelsweats gibt es beide Varianten.
Ohne Elasthananteil sind Sweatstoffe zwar auch dehnbar, aber nicht so sehr elastisch, d.h. sie springen nicht so gut in Form zurück.
Oft werden Sweatstoffe aus Kostengründen auch mit einem Kunstfaseranteil (z.b. 20 % Polyester) hergestellt. Unsere Sweatstoffe sind alle aus 100 % Baumwolle oder 95 % Baumwolle mit 5 % Elasthan.
Bezüglich Farben und Design gibt es zwei unterschiedliche Herstellungsweisen:
1) Das Garn, aus dem der Stoff gestrickt wird, wird zuerst gefärbt und dann wird mit dem farbigen Garn gestrickt. Der Stoff wird dann als „garngefärbt“ bzw. „durchgefärbt“ bezeichnet und ist auf beiden
Seiten farbig. Dieser farbige Stoff kann zusätzlich bedruckt werden.
2) Es wird mit weißem/ungefärbtem Garn gestrickt und erst der fertige Stoff bedruckt. In diesem Fall bleibt die Rückseite weiß und nur eine Seite ist farbig/bedruckt.
Sweat wird überwiegend für Kleidung verwendet und eignet sich für alles, was dicker und wärmer sein soll als normaler Jersey: Sweatshirts, leichte Jacken, Jogginghosen, Kleider, Hauben, Schals usw.
Sweat ist zwar aufgrund der Dehnbarkeit ein bisschen schwieriger zu vernähen als nicht-dehnbare Webstoffe, ist aber dafür viel Fehler verzeihender und erfordert weniger Nähkenntnisse.
Während Kleidungsstücke aus nicht-dehnbaren Stoffen passgenau genäht werden müssen und auch meist einen Verschluss brauchen passen sich Kleidungsstücke aus Sweat an und können einfach übergezogen werden.
Sweat läuft im Normalfall beim Waschen noch ein wenig ein, daher sollte man ca. 10 % mehr kaufen als man letztlich braucht. Außerdem kann eine angeraute Innenseite noch Fussel abgeben. Bei der ersten Wäsche ist es ratsam, den Stoff z.b. in einen Polsterüberzug zu stecken, um eventuelle Fussel aufzufangen. (Bitte aber nicht zu klein zusammenpressen, der Stoff sollte sich trotzdem ausbreiten können.)
Sollte er sich beim Waschen etwas verzogen haben, kann man ihn im feuchten Zustand etwas in Form ziehen.
Die meisten Hersteller empfehlen eine Wäsche bei 40 Grad im Pflegeleichtprogramm mit mildem (Öko-)Waschmittel ohne optische Aufheller.
Kräftige/dunkle Farben am besten beim ersten Waschgang getrennt waschen um ein Ausbluten auf andere Textilien zu vermeiden.
Die fertigen Kleidungsstücke am besten auf links waschen um ein Abreiben der Farbe bzw. des Drucks zu vermeiden. Keinesfalls gemeinsam mit Jeans oder sonstigen Kleidungsstücken mit Nieten/Knöpfen usw. waschen.
Sweat darf in den Trockner, wie bei allen Textilien leidet aber die Lebensdauer ein wenig darunter.
Sweatstoffe können mit jeder Nähmaschine vernäht werden. Sehr beliebt sind Overlockmaschinen, die in einem Schritt zusammennähen und versäubern und eine elastische Naht erzeugen.
Aber auch mit jeder normalen Maschine kann Sweat problemlos verarbeitet werden.
Viele Maschinen verfügen über einen eigenen Elastikstich (feiner Zick-Zack oder 3-fach-Geradstich), es kann aber in jedem Fall eine simpler Zick-Zack-Stich verwendet werden.
Wichtig ist, dass die Naht die Beweglichkeit des Stoffes bzw. des Kleidungsstücks mitmacht und nicht reißt, wenn man z.b. ein Sweatshirt über den Kopf zieht.
Empfehlenswert ist auch die Verwendung einer Jerseynadel, da andere Nadeln den Stoff beschädigen und damit zu Löchern führen können. Je dicker der Stoff, umso dicker die Nadel. Für Sweat eignen sich Nadelstärken zwischen 80 und 100.
Die Verwendung eines speziellen Nähgarns ist nicht erforderlich. Es kann normales Polyester- oder Baumwollgarn verwendet werden.