Jersey ist ein weicher, meist elastischer Stoff, der aus verschiedensten Materialien gestrickt bzw. gewirkt wird. Das kann Baumwolle, Wolle, Leinen, Hanf oder auch Tencel, Modal oder Viskose sein.
Wenn man nur von „Jersey“ spricht, meint man meist Baumwolljersey. Dieser hat auch meist einen geringen Elasthananteil, um die Dehnbarkeit zu erhöhen.
Jerseys aus Wolle, Leinen oder Hanf sind meist ohne Elasthan, aber auch Baumwolljersey gibt es aus 100 % Baumwolle.
Eine leichte Dehnbarkeit bleibt immer, weil sich das aus der Herstellung des Strickens ergibt.
Eine besondere Form von Jersey ist Interlock. Dieser ist etwas dicker und so gestrickt, dass beide Seiten gleich aussehen.
Bezüglich Farben und Design gibt es unterschiedliche Herstellungsweisen:
1) Das Garn, aus dem der Stoff gestrickt wird, wird zuerst gefärbt und dann wird mit dem farbigen Garn gestrickt. Der Stoff wird dann als „garngefärbt“ bzw. „durchgefärbt“ bezeichnet und ist auf beiden Seiten farbig. Dieser farbige Stoff kann zusätzlich bedruckt werden.
2) Es wird mit weißem/ungefärbtem Garn gestrickt und erst der fertige Stoff bedruckt. In diesem Fall bleibt die Rückseite weiß und nur eine Seite ist farbig/bedruckt.
3) Eine dritte Variante sind so genannte Jacquardjerseys. Da sind dickere Jerseys, bei denen mit verschiedenfarbigen Garnen bereits beim Stricken ein Muster eingestrickt wird. Der Stoff sieht nicht auf beiden Seiten gleich aus.
Jersey ist der unschlagbare Favorit für Kleidung für Hobbynäher. Von Babykleidung, über T-Shirts, Röcke und Kleider für Kinder und Erwachsene bis zu Mützen und Schals wird vieles aus Jersey genäht.
Jersey ist zwar aufgrund der Dehnbarkeit ein bisschen schwieriger zu vernähen als nicht-dehnbare Webstoffe, ist aber dafür viel Fehler verzeihender und erfordert weniger Nähkenntnisse.
Während Kleidungsstücke aus nicht-dehnbaren Stoffen passgenau genäht werden müssen und auch meist einen Verschluss brauchen passen sich Kleidungsstücke aus Jersey an und können einfach übergezogen werden.
Jersey läuft im Normalfall beim Waschen noch ein wenig ein. Außerdem neigen die Kanten dazu, sich spätestens nach dem Waschen einzurollen.
Man sollte daher immer entsprechend mehr Stoff kaufen, einerseits um den Einlauf auszugleichen und andererseits um nicht ganz knapp an der Kante zuschneiden zu müssen.
Sollte es sich beim Waschen etwas verzogen haben, kann man ihn im feuchten Zustand etwas in Form ziehen.
Die meisten Jerseyhersteller empfehlen eine Wäsche bei 40 Grad im Pflegeleichtprogramm mit mildem (Öko-)Waschmittel ohne optische Aufheller.
Kräftige/dunkle Farben am besten beim ersten Waschgang getrennt waschen um ein Ausbluten auf andere Textilien zu vermeiden.
Die fertigen Kleidungsstücke am besten auf links waschen um ein Abreiben der Farbe bzw. des Drucks zu vermeiden. Keinesfalls gemeinsam mit Jeans oder sonstigen Kleidungsstücken mit Nieten/Knöpfen usw. waschen.
Jerseys dürfen in den Trockner, wie bei allen Textilien leidet aber die Lebensdauer ein wenig darunter.
Jersey kann mit jeder Nähmaschine vernäht werden. Sehr beliebt sind Overlockmaschinen, die in einem Schritt zusammennähen und versäubern und eine elastische Naht erzeugen.
Aber auch mit jeder normalen Maschine kann Jersey problemlos verarbeitet werden.
Viele Maschinen verfügen über einen eigenen Jerseystich (feiner Zick-Zack oder 3-fach-Geradstich), es kann aber in jedem Fall eine simpler Zick-Zack-Stich verwendet werden.
Wichtig ist, dass die Naht die Beweglichkeit des Stoffes bzw. des Kleidungsstücks mitmacht und nicht reißt, wenn man z.b. ein Shirt über den Kopf zieht.
Wichtig ist auch die Verwendung einer Jerseynadel, da andere Nadeln den Stoff beschädigen und damit zu Löchern führen können.